Der Zorn der Feiglinge
Roman in Briefen


von  Rachid Benzine
Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe

Eine bestürzende Bestandsaufnahme aktueller Konflikte und ein seltenes Dokument der Liebe.

»Warum habe ich nichts kommen sehen?«, fragt sich Nours Vater verzweifelt, als diese ohne Abschied nach Falludscha aufbricht, um sich dem IS anzuschließen. Zwischen Vater und Tochter beginnt ein leidenschaftlicher Briefwechsel. Der liberale Islamgelehrte beschwört Nour zurückzukommen und versucht sie davon zu überzeugen, dass der IS nichts von dem verkörpert, was für ihn den Islam ausmacht. Nour dagegen ist fasziniert von der neuen Glaubensgemeinschaft und entschlossen, durch Handeln die Welt zu verändern. Nach und nach wachsen in ihr jedoch Zweifel bis hin zum Abscheu. Schließlich trifft sie eine radikale Entscheidung.

»Warum entscheiden sich junge Frauen und Männer, die in meinem Land geboren und aus meiner Kultur hervorgegangen sind, in den Krieg zu ziehen, um im Namen Gottes, der auch mein Gott ist, zu töten?« Diese Frage treibt Benzine um, und das Pariser Bataclan-Attentat vom November 2015 gab den letzten Anstoß zu diesem Buch.

»Man kann den IS zerstören, aber sein Diskurs ist eine radioaktive Wolke, die sich ausbreiten wird. Europa hat vergessen, was für ein Zündstoff religiöse Kraft sein kann. Diese jungen Leute fühlen sich von einer Umwälzung angezogen, bei der sie die Akteure sind. Das führt uns zu uns selbst zurück: Was bieten wir der Jugend?« (Aus einem Interview)

»Und wenn es ein Roman wäre, der das Dschihadistendrama vom Anfang des 21. Jahrhunderts am besten erhellt?« Anne-Bénédicte Hoffner, La Croix

persona verlag   |   ISBN 978-3-924652-43-2  |   17,50 €
Hardcover mit Lesebändchen, 96 Seiten  |   erschienen  September 2017